Eine zuversichtliche Vorstellung der Zukunft.

99 Thesen

99 Thesen

Unsere Gesellschaft braucht eine zuversichtliche Vorstellung der Zukunft. Denn wer möchte, dass Österreich ein erfolgreiches Land bleibt, muss sich mit Werten, Visionen und Phantasien befassen, die Orientierung für das Kommende geben können. Im gesellschaftspolitischen Diskurs haben wir mit über 1.000 Menschen in Österreich die Frage diskutiert: „Welche Gesellschaft wollen wir sein?“.

Hier sind die Antworten in 99 Thesen.

1

Eine gute Zukunft braucht gute Zukunftsbilder.

2

Österreich ist ein erfolgreiches Land, das seinen Wohlstand dem Engagement und dem Einsatz einer Gesellschaft verdankt, die Leistungsfähigkeit und sozialökologische Kompetenz klug miteinander verbindet.

3

Wir leben in einer resilienten und wandlungsfähigen Gesellschaft, die weiß, wie sie produktiv mit Krisen umgehen kann – und jede Krise als Chance nützt

4

In dieser Gesellschaft haben Menschen reale Mitwirkungsmöglichkeiten, Chancen auf Gestaltung der Verhältnisse und echte Selbstwirksamkeit.

5

Dafür streiten wir – und setzen auf visionäre Ganzheitlichkeit und die Kraft mutiger Gedankenspiele.

6

Zukunft lässt sich nur erobern, wenn Kreativität, Lernfähigkeit und Offenheit wichtiger sind als Gewohnheiten, scheinbare Normalitäten und falsch verstandene Traditionen. Und wir die Sicherheit haben, in Freiheit zu leben.

7

Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Verantwortung und Solidarität sind unverzichtbare Grundwerte für eine Gesellschaft, die zusammenhält.

8

Freiheit kann es ohne Verantwortung nicht geben, Verantwortung ohne Freiheit ist unmöglich.

9

Wir wollen eine offene Gesellschaft, in der der eigenverantwortliche Umgang mit Freiheit gelernt und praktiziert wird.

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Wir schaffen einen gesellschaftlichen Rahmen, um Freiheit, Sicherheit, Eigenverantwortung und Respekt lebendig zu halten. Wir opfern Freiheit nicht der Sicherheit!

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Eigenverantwortung macht uns als Wissensgesellschaft widerstandsfähig. Es ist an der Zeit, sie gemeinsam zu erlernen und zu üben.

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Leistungsbereitschaft und Solidarität sind der Motor für den Aufstieg des Einzelnen – und erhöhen die Chance für alle Menschen, ihr Leben zu verbessern. Denn Armut kostet Freiheit und fehlende Chancengerechtigkeit bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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Es geht nicht primär um die Vermehrung unseres Wohlstands, sondern auch darum, ihn anderen zu ermöglichen.

14

Ein gutes Leben fußt auf Kompetenz, Leistung und Risikobereitschaft nicht auf sozialer Herkunft oder guten Verbindungen.

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Österreich ist ein Land der 1.000 und mehr Möglichkeiten. Wir schaffen Zugangsmöglichkeiten, auch für jene, denen sie bisher verschlossen waren.

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Ohne die Vorstellung von Zukunft ist eine intakte Demokratie undenkbar.

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Eine lebendige Demokratie lebt von echter Teilhabe, Teilnahme und Gestaltungsmacht.

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Sie wird an der Qualität ihrer Prozesse gemessen. Diese gelingen dann, wenn alle die gleiche Chance – und Lust – auf Mitwirkung haben.

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Junge Menschen haben dabei eine starke Stimme. Ihre Wissbegierde, Begeisterung und ihr Engagement werden nachdrücklich gefördert.

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Eine Demokratie, an der Menschen nicht mitgestalten, stirbt.

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Sie funktioniert nur mit starken und vertrauenswürdigen Institutionen.

22

Transparenz schafft Vertrauen, Intransparenz erschüttert es.

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Eine kluge Balance von Instrumenten repräsentativer, partizipativer und direkter Demokratie auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene führt zum Erfolg.

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Differenzierter Klartext in der Kommunikation ist das neue Signum für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

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Wir sind vitaler Teil der europäischen Wertegemeinschaft.

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Wir leisten aktiv Beiträge dafür, dass Österreich ein geschätztes Mitglied der Europäischen Union – und der globalen Weltgemeinschaft – ist. Das ist unsere Verantwortung.

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Junge Menschen müssen Europa, seine Geschichte, seine Vorteile und seine regionalen, kulturellen und politischen Unterschiede erfahren und erleben können.

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Kulturelle Unterschiede sind ein Schatz.

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Wir experimentieren mit und lernen von anderen europäischen Ländern und Regionen – und sie von uns.

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Wir sind eine Bildungsnation.

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Eine offene, zukunftsfähige Gesellschaft schafft Räume, um zu träumen und diese Träume in Einklang mit der Realität zu bringen.

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Lebenserfahrung und kritische Selbstreflexion bringen fachliche Expertise zur Entfaltung.

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Unser Bildungssystem liefert Wissen, Fähigkeiten und Orientierung für heute und morgen.

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Lernen findet überall statt. Bildungsorte und Formate des Lernens werden kultiviert und miteinander vernetzt.

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Lasst uns lebenslang lustvoll lernen!

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Bildung heißt Bescheid zu wissen. Im Leben steht, wer auf eine fundierte Grundbildung zurückgreifen kann.

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Was Menschen lernen, richtet sich danach, was sie und die Welt brauchen – mit Mehrdeutigkeiten und Komplexität umgehen, Wirtschaft und Technik verstehen, soziales Engagement entwickeln.

38

Unser Bildungssystem ist inklusiv.

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Sämtliche Bildungsprozesse berücksichtigen, dass die Herausforderungen des Lebens sich nicht an wissenschaftliche Disziplinen halten.

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Österreich braucht und fördert gesellschaftliche Vielfalt, politischen Pluralismus und Offenheit.

41

Gesellschaftliche Monokulturen sind gefährlich, langweilig und nicht zukunftsfähig.

42

Niemand hat Anspruch auf ein Leben in einer homogenen Gesellschaft.

43

Österreich ist ein Einwanderungsland, geprägt durch Globalisierung und eine hohe Sensibilität für Diskriminierung und Ausgrenzung.

44

Neue Ideen, neue Perspektiven und neue Mitglieder der Gesellschaft machen uns zukunftsfit.

45

Wir brauchen einen produktiven Umgang mit Vielfalt. Daher schaffen wir Möglichkeiten für Begegnung und arbeiten an unserer Fähigkeit, mit Vielfalt gut umzugehen.

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Eine innovative Wirtschaft verlangt nach Diversität. Sie sucht aktiv nach talentierten und leistungsfähigen Menschen aus aller Welt.

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Die ökonomische, kulturelle und soziale Aufnahmefähigkeit der Gesellschaft ist ein kritischer Erfolgsfaktor.

48

Alle Menschen, die hier leben und arbeiten wollen, achten die Menschenrechte, demokratische Grundwerte und Rechtsstaatlichkeit. Dies wird von der Gesellschaft aktiv eingefordert.

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Integration ist alternativlos. Mit Ausgrenzung wird keine Politik gemacht.

50

Unternehmen sind im Umgang mit Migration und Integration ein Vorbild für die Politik.

51

Gesellschaftliche Spaltungen sind nur zu überbrücken, wenn Konflikte produktiv ausgetragen werden.

52

Die Emanzipation der Männer von tradierten Rollenbildern und uralten Vorurteilen ist die Voraussetzung einer neuen Gleichberechtigung.

53

Herdprämien und Frauenquoten werden dadurch überflüssig.

54

Die Jobs der Zukunft haben kein Geschlecht – das gilt auch für die Arbeit im Haushalt.

55

Die wirtschaftliche Gleichstellung von Frauen ist selbstverständlich.

56

Polarisierung zerstört Gesellschaften.

57

Soziale Kohäsion stärkt Wohlstand und Innovationskraft – und umgekehrt.

58

Eine breite und starke Mittelschicht ist der soziale Kitt in herausfordernden Zeiten.

59

Öffentliche gesellschaftspolitische Diskurse erhöhen den Zusammenhalt und befruchten den Fortschritt. Wir eröffnen daher Räume für gleichberechtigte, offene und wertschätzende Gespräche.

60

Das Interesse am Anderen ermöglicht Akzeptanz und lädt dazu ein, voneinander zu lernen.

61

Intoleranz hört auf, wo der Dialog beginnt.

62

Die neue Wachstumsstrategie heißt: Kein wirtschaftlicher Erfolg ohne Nachhaltigkeit. Keine Nachhaltigkeit ohne Technologie, Forschung und Innovation.

63

Nutzen wir die Energie, die durch erfolgreiche Konfliktlösung freigesetzt wird, für neue Lösungen!

64

Es ist höchste Zeit zu handeln. Wir wissen, was zu tun ist und packen es an.

65

Auch wenn wir global nichts ändern könnten, ist es wichtig, das Richtige zu tun.

66

Wir arbeiten in und an starken Allianzen.

67

Wir investieren intellektuelle und ökonomische Ressourcen, damit Österreich klimaneutral wirtschaften und sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen kann.

68

Zukunftsfähigkeit entsteht demokratisch und marktwirtschaftlich – oder sie entsteht gar nicht.

69

Ein staatlich gesetzter, dynamischer und evidenzbasierter ordnungspolitischer Rahmen ist dafür unverzichtbar.

70

Demographie ist kein Schicksal. Wir gehen aktiv mit dem Gesellschaftsgefüge im Wandel um.

71

In unsicheren Zeiten ist Familie ein Ort der Sicherheit. Das hindert die Menschen aber nicht daran, sich gesellschaftlich zu engagieren.

72

Die Gesellschaft als Ganzes profitiert von einer vitalen Kultur des Engagements.

73

Wir investieren in die Exzellenz unseres Gesundheits- und Sozialsystems. Alle, die Verantwortung für andere Menschen übernehmen – sei es beruflich oder privat –, verdienen die besondere Anerkennung der Gesellschaft.

74

Die Sicherheit alter Menschen geht nicht auf Kosten der Entwicklungschancen junger Menschen.

75

Die Chancen auf Selbstverwirklichung steigen durch den Wandel der Familienbilder und Geschlechterrollen.

76

Urbane Arroganz gegenüber ländlichen Regionen ist unangebracht.

77

Gerechte und nachhaltige Mobilitäts- und Infrastruktursysteme beleben und bringen Synergien für Stadt und Land.

78

Wir nutzen das riesige Potenzial der Digitalisierung für Innovation, Wohlstand und Fortschritt.

79

Gesellschaftliche Verantwortung, Transparenz und Ethik bilden den gesellschaftlichen Rahmen für eine zukunftsfähige Technikgestaltung.

80

Für sich ändernde gesellschaftliche Bedürfnisse und Notwendigkeiten entwickeln wir neue Berufsbilder.

81

Menschen und Maschinen sind keine Konkurrenten – sie bilden eine Allianz für die nächsten Jahrhunderte.

82

Technische Entwicklung braucht ökologisches Bewusstsein.

83

Künstliche Intelligenz und Big Data werden für die evidenzbasierte Lösung gesellschaftlicher Probleme genutzt.

84

Der Staat sorgt für Transparenz und Sicherheit im Umgang mit unseren Daten. Jeder Mensch hat persönliche Datenhoheit und nutzt seine Daten selbstbestimmt. Persönliche Daten sind nicht kostenlos.

85

Eine leistungsstarke Wirtschaft ist die unverzichtbare Basis für Wohlstand und Lebensqualität.

86

Das Gemeinwohl ist dazu da, um endlich wieder entdeckt zu werden – als altbewährtes und hochaktuelles Prinzip verantwortlichen Wirtschaftens.

87

Innovatives Denken und Handeln, risikobereites Engagement und verantwortliches Unternehmertum sind unverzichtbare Eckpfeiler des Wohlstands.

88

Wachstum ist im Wandel – deshalb brauchen wir ein differenziertes Verständnis von Wachstum.

89

Ökonomisches Wachstum ist unter den gegebenen Bedingungen zentral für die Finanzierung gesellschaftlicher Systeme.

90

Wie Wohlstand wirkt, hängt auch von seiner Verteilung ab.

91

Wir messen Wohlstand nicht mehr nur mit einer Zahl. Zeitgemäßer Wohlstand orientiert sich an Entwicklung, Chancengerechtigkeit, Lebensqualität und Innovationsfähigkeit.

92

Originalität, Selbstbestimmung, Unterscheidbarkeit und Innovationsfähigkeit sind keine Betriebsstörung, sondern Treibstoff für neuen Wohlstand.

93

Der Staat gestaltet gemeinsam mit anderen innovationsfreundliche Ökosysteme.

94

Die Preise sagen die ökologische und soziale Wahrheit.

95

Die natürlichen Ressourcen sind begrenzt. Daher wird ihr Verbrauch teurer und unsinnige Subventionen sind eliminiert.

96

Fortschritt braucht eine regelmäßige Inventur. Er bedeutet nicht nur das Schaffen von Neuem, sondern auch die Verabschiedung von Altem.

97

Scheitern ist Teil einer nachhaltigen Entwicklung. Wir brauchen Risikofreude, Abenteuerlust, Neugierde, Fehlertoleranz und Überraschungsfähigkeit.

98

Die Zukunft ist ein Wagnis, das wir liebend gern eingehen.

99

Wir sind die, auf die wir gewartet haben.

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